Wie haben Menschen früher, ohne Tiefkühlfach, Kühlschrank oder Konservierungsmittel, Lebensmittel haltbar gemacht? Die Antwort darauf ist erstaunlich natürlich: Bakterienkulturen. In unserem Guide über das DIY-Fermentieren verraten wir Ihnen alles, was sie über das Thema wissen müssen.
Viele sind sich darüber nicht bewusst, aber gegärte Lebenstmittel gehören in den meisten Ländern zur Esskultur: von Bier, Brot und Sauerkraut in Deutschland bis hin zu Sojabohnen, Misopaste und Sake in Japan. Jüngster Trend in Sachen Probiotika ist der Modedrink Kombucha. Abgesehen von den offensichtlichen Beispielen kann im Grunde aber eigentlich fast jede Gemüsesorte fermentiert werden. Durch denselben Prozess können Sie auch Joghurt und Buttermilch selbst herstellen oder Obst und Säfte in Ihrem Geschmack optimieren. Das Beste: Sie tun Ihrem Körper mit DIY-Fermentieren etwas Gutes.
Das sind die Benefits
Durch Fermentation können reguläre Lebensmittel zu Nährstoffbomben mutieren. Unsere Vorfahren haben dieses Verfahren aber hauptsächlich dazu benutzt Essen und Getränke haltbar zu machen. Historisch gesehen lässt sich die Praktik nämlich fast 10.000 Jahre in die Vergangenheit zurückverfolgen. Dank moderner Lebensmittelkonservierung ist dies heute aber nicht mehr nötig. Stattdessen nutzt man die Kraft der Bakterien nun, um einzigartige Geschmacksrichtungen zu kreieren. Positiver Nebeneffekt sind die Health Benefits, die während der Fermentation entstehen: weil das Essen nicht erhitzt wird, bleiben alle Vitamine erhalten und gleichzeitig unterstützen wir Verdauung und Darmflora. Und alles, was Sie zum DIY-Fermentieren benötigen, befindet sich wahrscheinlich schon in Ihrer Küche.
So funktioniert DIY-Fermentieren
Fermentieren ist erstaunlich einfach. Sie brauchen dafür nur Einmachgläser bzw. verschraubbare Gläser, ein Gewicht zum Beschweren der Lebensmittel sowie Wasser und Salz, um eine Salzlake herzustellen. Besonders wichtig ist darauf zu achten sauber und steril zu arbeiten – das bedeutet Behältnisse im heißen Wasser abkochen und am besten mit Einweghandschuhen arbeiten, damit es nicht zu Verschmutzungen kommt, die die Lebensmittel schlecht werden lassen. Gemüse oder Obst zunächst zerkleinern, dann in den Glasbehälter füllen, mit der Salzlake aufgießen und dem Gewicht beschweren. Um die Salzlake zu erzeugen, für einen Liter Wasser etwa 20 Gramm Salz verwenden. Den Behälter danach verschließen, aber einen Zwischenraum lassen, damit die entstehenden Gase entweichen können. Bei Raumtemperatur etwa fünf bis sieben Tage stehen lassen und schon ist Ihre fermentierte Eigenkreation fertig. In Verbindung mit Gewürzen und durch Kombination verschiedener Gemüse und Obstsorten können Sie auf diese Weise ganz individuelle Rezeptideen kreieren und in Eigenregie Sauerkraut oder Kimchi herstellen; oder Sie lassen sich Inspirieren und versuchen Möhren, Radieschen oder rote Beete zu fermentieren. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!